Viele Menschen achten gar nicht so recht darauf, was sie vor sich auf dem Teller haben. Klar, es wurde ausgewählt was es zu essen geben soll, und dafür eingekauft. Aber weiß jeder, was da so drin ist?
Das blöde daran: es ist meist nicht direkt ersichtlich. Und es gibt hunderte Vorurteile. „Nur Fleisch macht wirklich satt“, „Aber du musst doch auch mal was richtiges essen“, „Für mich wäre das nichts, ich würde verhungern“ sind einige der Sätze, die ich zu diesem Thema regelmäßig höre. Ich weiß selbst, wie leicht es ist, sich dieser ganzen Problematik zu entziehen und zu glauben, einen betreffe das ja nicht. Die Umstellung passiert nicht über Nacht, und nicht nach einem kurzen Gedankenanstoß. Nichtsdestotrotz habe ich ein paar Punkte gesammelt, die vielleicht genau zu einem solchen Nach- und Umdenken anregen können:
- Regionale Lebensmittel
- auf dem Wochenmarkt einkaufen
- hochwertiges Fleisch kaufen
- viel Gemüse, ungespritzt/unbehandelt
- hinterfragen, was da auf den Teller kommt
- Zucker reduzieren
- muss es so viel Milch sein und wenn ja, unter welchen Bedingungen?
- darf es auch Pflanzenmilch sein?
- Verpackungen überdenken
Ich möchte hier nochmal näher auf die Dinge eingehen:
- Regionale vs. importierte Lebensmittel: Chia-Samen sind super, haben aber eine weite Reise, sodass es genauso gut heimische Alternativen gibt, wie z.B. Leinsamen. Die Avocado, so lecker sie auch ist, kommt leider den weiten Weg aus Mexiko, vor Ort werden Wälder abgeholzt um Platz für den Anbau zu schaffen, die Nachfrage zu decken und sie verbraucht Unmengen an Wasser. Ein Saison-Kalender kann helfen, mehr auf aktuelle Jahreszeiten und das Angebot zu achten. Besonders gut geht das auf dem….
- Wochenmarkt: hier sind die Produkte oft regionaler und vor allem unverpackt! „Viel zu teuer“ ist hier oft das Totschlag-Argument, ein Freund von mir hat die Preise mal aktiv verglichen und festgestellt, dass das gar nicht unbedingt stimmt. Auch hier unterscheiden sich die Stände: einige gehen auf Profit und wollen einfach möglichst viel verkaufen, andere schauen, dass sie regionale Produkte und ein paar exotische Ergänzungen anbieten. Hier wird man noch ein bisschen aufmerksamer auf die verschiedenen Angebote, als auch darauf, was deine Stadt so zu bieten hat. Es unterstützt definitiv die Anbieter, was ein großer Pluspunkt ist. Auf jeden Fall kaufen würde ich hier…
- Fleisch: Ich finde man kann seine Einstellung überdenken. Hackfleisch für 1,99€ aus dem Supermarkt kann nicht von gesunden und glücklichen Tieren kommen, da müssen wir uns sicher nichts vormachen. Früher gab es nicht jeden Tag Fleisch, da gab’s den Sonntagsbraten und fertig – Fleisch war noch etwas besonderes. Wie wäre es, einfach weniger und dafür besseres Fleisch zu essen? Das ist dann auch preislich keine allzu große Herausforderung 🙂 Und besser für…
- den CO2-Ausstoß: Kühe und insbesondere Rinder stoßen ein hohes Maß an Methan aus, welches in CO2 umgewandelt wird und somit zur Erderwärmung beiträgt. Das gilt auch für alle anderen Lebensmittel, die erst vom anderen Ende der Welt hergeschifft werden, wie zum Beispiel…
- Soja: für alle Vegetarier und Veganer sicher ein toller Ersatz, für die gesunde Welt eher ein Schlag ins Gesicht. Beides wird nicht in unseren Gebieten hergestellt und hat somit einen weiten Weg hinter sich. Auch werden große Mengen Soja zu Tierfutter verarbeitet. Es gibt mittlerweile viele Ersatzprodukte aus Soja wie Tofu oder Hähnchen aus Saiten, dennoch tut das der Erde nicht gut. Und ich glaube auch nicht, dass unser Körper von so vielen industriell hergestellten (Ersatz-) Produkten so begeistert ist 😉
- Apropos Vegan: die Mehrheit der Menschen meint vermutlich, dass das die Heiligen unter den Verzehrern sind. Tatsache ist, dass man sich auch als Veganer ziemlich ungesund ernähren kann. Gerade…
- Weizen: ist mir ja sowieso ein Dorn im Auge. Zu Beginn habe ich nur darauf verzichtet und viel darüber gelesen. Näher erläutert wird das im Beitrag G wie Gluten, als Alternative kann man aber auch Dinkel oder Roggen verwenden, was nicht so überzüchtet ist.
- Zucker: wird genauso wie Salz oft in größeren Mengen verbraucht, als es eigentlich sein müsste. Gerade die verarbeiteten Produkte bestehen aus viel Zucker, obwohl vor allem Industriezucker noch ungesünder ist. Als Alternative eignet sich natürliche Süße oder bspw. Honig, Ahornsirup oder ähnliches.
- Milch: das ist für mich ein ähnlicher Konflikt wie bei Fleisch. Wie kann Milch gut, günstig und gleichzeitig fair für die Milchbauern und Kühe sein? Abgesehen davon, dass der Mensch sowieso das einzige Säugetier ist, was von anderen Säugetieren Milch trinkt. Alternativ:
- Pflanzenmilch: zum einen relativ leicht selbst gemacht, zum anderen gut für Veganer oder Laktoseintoleranz. Ich nutze meist Hafermilch, die ist nicht so teuer und hat einen relativ angenehmen und neutralen Geschmack, außerdem lässt sie sich kalt als auch warm gut essen. Reismilch hat sehr wenig Eigengeschmack und wieder eine weitere Reise hinter sich, Mandelmilch ist relativ teuer und sehr stark im Eigengeschmack.
- Butter vs. Margarine: sofern man nicht Laktoseintolerant oder vegan ist, gibt es zwar keinen driftigen Grund, auf Butter zu verzichten, dennoch entsteht durch die Herstellung aus Kuhmilch viel CO2. Margarine hingegen kann aus Allerlei zusammengemischt werden und ist nicht automatisch die bessere Alternative, wenn auch die umweltfreundlichere. Von daher: hier lohnt sich definitiv der Griff zur Bio-Margarine! Oder einfach weitestgehend ganz weg lassen und direkt aufs Brot schmieren.
Eine grundsätzliche Überlegung sollte einfach immer sein, ob wirklich alles in Plastik verpackt sein muss und wie lange diese Verpackung im Schnitt überlebt. Schön dafür sind auch sich immer weiter vermehrenden Unverpackt-Läden 🙂
Du hast einige sehr interessante Gedanken zu dem Thema die mich auch lange und immer wieder beschäftigen! Auch ich finde keinen perfekten Lösungsansatz…und ich denke der ist auch sehr schwer zu finden ohne ein wirklich eingeschränktes Leben zu führen. Aber wenn man ab und an mal „sündigt“ und Südfrüchte, Reis oder Soja konsumiert, möglichst auf Fleisch verzichtet und versucht wenig Müll zu produzieren, ist man schon auf einem guten Weg.
Was die „Weizensache“ angeht bin ich voll auf Deiner Seite…hierzu gibt es auch ein sehr interessantes Buch von Dr. Axel Bolland „Pro Gesundheit – Contra Gluten“.
VG
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Da hast du Recht, auch wenn der unperfekte Lösungsansatz nicht so richtig zufriedenstellend ist… Danke für den Buchtipp, das schaue ich mir mal an! Liebe Grüße
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