Um zu erkennen, in welchem Modus sich unser Nervensystem befindet, ist es natürlich wichtig zu verstehen, wie sich die verschiedenen Reaktionen äußern. Damit kannst Du Dich immer besser beobachten, und erkennen, was welches Gefühl in Dir auslöst. Außerdem hilft es Dir zu verstehen, was Du vielleicht brauchst, um Dich zu regulieren und ein Gefühl von Sicherheit herzustellen.
Spüren wir einen Trigger, so ist das ein Thema der Vergangenheit, was uns im aktuellen Moment unsicher fühlen lässt und das Gefühl vermittelt, wir würden nicht dazugehören oder verbunden sein mit jemandem/etwas.
Ein möglicher Check-in, der Dir aufzeigt was Du brauchst,
oder was Du wissen/erkennen darfst:
* Geist (Gedanken und mentaler Fokus/Klarheit)
* Körper (Empfindungen wahrnehmen)
* Atmung (anhalten oder begrenzen)
* Emotionen (Gefühle und Assoziationen)
* Energie (müde oder aufgeladen)
Außerdem signalisiert Dein Körper „Gefahr“ auf folgende Weise:
– Augen / Augenkontakt
– Kiefer / angespannter Mund/Lippen, Schlucken
– Stimme
– Atmung
– Haltung faltet sich ein
– Hände (an etwas knibbeln/kratzen zB.)
– Bewegung (unruhig, Knie an die Brust)
– Energie (elektrisiert, überall)
Ein reguliertes System hat:
* klare, hoffnungsvolle Gedanken
* langsame, tiefe Bauchatmung
* offenes & verbundenes Gefühl zur Umgebung & Mitmenschen
* Potenzial für Kreativität, Spaß und Leichtigkeit
* keine Vermutung, dass Leute was Böses wollen
* Neugierde auf die Welt
Die „Überlebensstrategien“ eines aktivierten Nervensystems zeige ich Dir in einer kleinen Übersicht hier:
SUBMIT
Fokus auf Bindung
– eigenen Willen in den Hintergrund stellen
– Sehnsucht nach Zugehörigkeit
– Verlust des Selbst
– gekrümmte Schultern
– trübe/dumpfe Gedanken
FAINT
– Gefühl der Bewegungslosigkeit (ungleich sich wirklich nicht bewegen können)
– reduzierter Herzschlag
– flacher Atem
– Augen gesenkt
– Übelkeit, Schwindel, verschwommene Wahrnehmung
– Ekelgefühl, Lippen rollen nach unten
– Taubheit & Trennung des Körpers
FIGHT
– angespannter Kiefer, Hände, Arme, Beine
– hörbarer Atem
– aggressive Haltung
– Augen verengt
– Körper kann sich nicht entspannen
FAWN
– getreu dem Motto „wenn ich mich um Dich kümmere, kümmerst Du Dich ja vielleicht auch um mich“
– hohe Wachsamkeit für Körpersprache anderer
– Haltung & Kinn nach vorn gerichtet
– Augen suchen & scannen die Umgebung
– sich kümmern oder Co- Abhängigkeit
– abgeschnitten von eigenem Körper & Bedürfnissen
FREEZE
– Unbeweglichkeit
– Starre
– angehaltener/flacher Atem
– Augen stehen still
– super wachsam, was körperliche Empfindungen angeht
FLIGHT
– erhöhte Wachsamkeit – schneller Atem in den oberen Brustkorb
– rasende Gedanken
– unruhig/zappelig
– Schwierigkeiten, herunterzukommen oder sich mit dem Körper zu verbinden
Was macht man jetzt damit? Das ist eine gute und wichtige Frage, denn auch mit diesem Wissen kannst Du Dich schon selbst beobachten lernen. Das Nervensystem ist so ein unheimlicher Dreh- und Angelpunkt, dass es sich absolut lohnt, sich da näher mit zu beschäftigen und sich einfach kennenzulernen. Alle meine Sessions in der 1:1 Begleitung berücksichtigen das im Hintergrund und unterstützen Dich dabei, einen gesunden Container zu bauen, der Dein System bei der Regulation supporten kann!
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