Wenn ich so zurückblicke, glaube ich gar nicht, dass so viel in einer Woche passieren kann.
Zugegeben, ich habe noch ein paar Tage gebraucht um diese erste Welle zu überwinden. Hab mich sortiert und diesen Blog zurück ins Leben gerufen, worauf ich tatsächlich sehr stolz bin. Auch, wenn es sich nicht direkt um Kanada dreht, war das ein erstes Learning was mich sehr nachhaltig prägt. Ich lerne immer mehr, meinem Weg zu vertrauen und auch an jeder Ecke meine Richtung ändern zu dürfen, wenn sich ein anderer Weg besser anfühlt. Dieses „sich zeigen und seine Stimme nutzen“ ist ein großes Thema für mich und wird mich auch noch eine Weile begleiten. Trotzdem nutze ich jede neue Chance um mir selbst zu beweisen, dass diese dazugehörigen, limitierenden Gedanken irrsinnig sind – also jede Chance in der mein Ego nicht sagt „oh komm, das lassen wir lieber, sicher ist sicher“ 😉
Was mich bestärkt sind die lieben kleinen Kommentare hier und da, die mir immer wieder zeigen dass es vielen anderen auch so geht und sie vor der gleichen Entscheidung stehen: Mut oder Sicherheit. Es verursacht im Umkehrschluss ein Gefühl von Sicherheit in mir, nämlich die, damit nicht allein zu sein. Danke! ❤
Nun aber zu Kanada:
Die letzte Woche war eine Gefühlsachterbahn. Von Ängsten über Hoffnung, Stolz, Mut, Zweifel, Akzeptanz, Ärger zu Liebe war alles dabei. Es überfordert mich immer noch und gleichzeitig spüre ich, dass das der Punkt ist, an dem man so sehr wachsen kann.
Am Sonntag schrieb ich in mein Journal: „es ist leichter sich an einer gewohnten Angst festzuhalten, als ins kalte Wasser zu springen. Trau dich, Vanessa.“ – und der Montag hat es bewiesen. Das Interview war gut und ich war so fasziniert von den vielen anderen Menschen mit mir im Raum! Vergessen waren die Angst-Gedanken vom Tag davor, ganz leise war mein innerer Kritiker. Ich konnte es einfach annehmen, mich reflektieren und das rausziehen, was ich daraus lernen wollte: mein Herz noch mehr zu öffnen.
Am Dienstag schrieb ich: „sei nicht so kritisch mit dir Vanessa, alles wird sich fügen“ – so auch das nächste Gespräch. Mein offenes Herz war mit mir, und auch wenn ich noch nicht weiß, was es mir gebracht hat, bin ich dankbar. Dankbar für die vielen offenen Herzen, die auch mir hier begegnen. Und stolz auf die Interview-Einladung zu einem zweiten Gespräch aus der Runde von Montag!
Ich würde lügen wenn ich sage, dass alles so einfach ist, wie es hier klingt. Meine Gedanken und Gefühle schlagen schnell um, mein innerer Kritiker ist immer noch allgegenwärtig. Aber genau diese Momente geben mir Kraft und das Gefühl, hier richtig zu sein. Mehr bei mir, mehr in meiner Mitte. Einfach „sein“ ist mein neues Mantra.
So vergehen die Tage und ich übe mich immer wieder darin, mein Herz wirklich zu öffnen. Und eines steht fest: immer wenn ich es tue, kommt etwas gutes dabei raus. Sei es ein Abend bei Rotaract für den Kampf gegen Polio inklusive einem Gruppen-Quiz und ein verbundenes Team, bei fremden Menschen auf Instagram, von deren Worten ich mich angezogen fühle, oder einfach bei einem Gespräch mit unserem Vermieter.
Buchtipp „You can heal your life“
Ich bin ja der festen Überzeugung, dass Bücher mich finden. Meistens zur richtigen Zeit im richtigen Moment, und wenn nicht, dann finde ich sie wieder, wenn ich sie brauche. So auch mein aktuelles Buch, was ich hier in Kanada gekauft habe und dessen Autorin mich schon ein paar Wochen immer wieder begleitet. Es geht um den Zusammenhang zwischen Körper, Geist und Seele und wie wir uns mit dieser Kraft und einem Mindset dass uns erlaubt, auf die Zeichen des Körpers als auch des Geistes zu hören.


2 Kommentare zu „Die erste Woche“